Zunächst einmal: Sprechen wir darüber, was Bänderschmerzen sind. Die Bänder funktionieren wie Gummibänder, die auf jeder Seite der Gebärmutter sitzen und sie stabil an ihrem Platz halten. Wenn die Gebärmutter wächst, werden die Bänder gedehnt, was zu Schmerzen führen kann, die von einem leichten Druckgefühl bis hin zu plötzlichen, stechenden Schmerzen im Unterbauch oder in der Leiste reichen. Bänderschmerzen können sich wie kleine Blitze oder Stiche anfühlen, besonders wenn Sie plötzliche Bewegungen machen, wie schnelles Aufstehen, sich im Bett umdrehen oder niesen.
Es ist von Schwangere zu Schwangere sehr unterschiedlich, wann Bänderschmerzen beginnen, aber viele Schwangere beschreiben sie besonders in den frühen Wochen der Schwangerschaft – typischerweise um die 15.-20. Woche, aber bei manchen auch schon früher. Obwohl es sich unangenehm anfühlen kann, sind Bänderschmerzen also völlig normal und ungefährlich – der Körper arbeitet einfach daran, Platz für das Baby zu schaffen. Sie können sich selbst helfen, indem Sie sich etwas langsamer und vorsichtiger bewegen, wenn Sie die Schmerzen spüren, und sich kleine Pausen im Laufe des Tages gönnen. Wärme (zum Beispiel ein warmes Bad oder ein wärmender Roll-on wie unser Heat) kann ebenfalls Linderung verschaffen.
Sie sollten jedoch Ihren Arzt oder Ihre Hebamme kontaktieren, wenn die Schmerzen sehr stark sind, ständig vorhanden sind und sich durch Ruhe nicht lindern lassen, oder wenn Sie gleichzeitig Blutungen oder andere Symptome erleben, die Sie beunruhigen.
Ausfluss in der Schwangerschaft – was ist normal?
Neben den Bänderschmerzen erleben die meisten Schwangeren verstärkten Ausfluss. Vielleicht haben Sie das Gefühl, enormen Ausfluss im Vergleich zu früher zu haben – und obwohl es störend wirken kann, ist es tatsächlich die Art und Weise Ihres Körpers, Sie und Ihr Baby zu schützen. Normaler Ausfluss in der Schwangerschaft ist weißlich oder klar, etwas dickflüssig oder schleimig in der Konsistenz und hat typischerweise keinen Geruch oder nur einen leicht säuerlichen Duft.
Der verstärkte Ausfluss ist auf hormonelle Veränderungen und verstärkte Durchblutung zurückzuführen, wodurch die Schleimhäute besonders feucht werden. Die Menge variiert, und für manche Schwangere sind Slipeinlagen notwendig, um sich wohl zu fühlen.
Obwohl viel Ausfluss irritierend sein kann, ist er also völlig normal. Sorgen Sie nur für gute Intimhygiene mit milder, parfümfreier Seife äußerlich und Baumwollunterwäsche, die die Haut atmen lässt. Vermeiden Sie übermäßiges Waschen oder innerliche Reinigung, da dies das natürliche Gleichgewicht stören kann.
Wann ist Ausfluss ein Zeichen für eine Infektion?
Obwohl der meiste Ausfluss harmlos ist, sollten Sie reagieren, wenn er sich deutlich verändert. Achten Sie auf folgende Anzeichen, die auf eine Infektion hindeuten können:
- Starker Geruch (fischig, sauer oder faulig)
- Grüner, gräulicher oder stark gelblicher Ausfluss
- Juckreiz, Brennen oder Reizung
Diese Symptome können Anzeichen für eine Infektion sein, die beim Arzt leicht behandelt werden kann. Das Gleiche gilt, wenn Sie stark weißen Ausfluss mit Klumpen und Juckreiz bekommen – hier kann es sich um eine Pilzinfektion handeln, was auch während der Schwangerschaft häufig ist und leicht behandelt werden kann.
Was ist mit braunem oder blutigem Ausfluss?
Ein wenig brauner Ausfluss ist oft nur altes Blut und kann nach dem Geschlechtsverkehr oder nach einer inneren Untersuchung auftreten. Das ist in der Regel harmlos. Aber wenn Sie tatsächlich frische Blutungen erleben, sollten Sie Ihren Arzt oder Ihre Hebamme kontaktieren, um es untersuchen zu lassen.
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Gegen Ende der Schwangerschaft können Sie wässrigeren oder dünneren Ausfluss erleben, was oft normal ist. Wenn Sie größere Mengen klarer Flüssigkeit erleben, sollten Sie untersuchen lassen, ob es sich um Fruchtwasser handeln könnte, das austritt.
Gute Ratschläge – so sorgen Sie gut für sich:
- Halten Sie gute Intimhygiene, aber waschen Sie nur äußerlich mit Wasser und eventuell milder, parfümfreier Seife
- Verwenden Sie Baumwollunterwäsche, die der Haut das Atmen ermöglicht
- Slipeinlagen sind in Ordnung – wählen Sie parfümfreie und wechseln Sie sie oft
- Kontaktieren Sie immer den Arzt oder die Hebamme, wenn Ihr Ausfluss plötzlich seinen Charakter ändert, schlecht riecht oder wenn Sie sich Sorgen machen.
Denken Sie daran: Verstärkter Ausfluss und Bänderschmerzen sind meist völlig natürliche Zeichen dafür, dass Ihr Körper gut auf Sie und Ihr Baby aufpasst. Seien Sie gut zu sich selbst und zögern Sie nie, Rat bei einem Fachmann zu suchen, wenn Sie zusätzliche Sicherheit benötigen.