Wenn du in der 19. bis 21. Schwangerschaftswoche bist, wird dir eine zweite Trimester-Untersuchung angeboten, die auch als Fehlbildungsultraschall bekannt ist. Wann genau du die Einladung erhältst, hängt von deiner Region und der Klinik oder Hebammenpraxis ab. Diese Untersuchung ist eine detaillierte Überprüfung deines Babys, bei der medizinisches Fachpersonal das Wachstum und die Organe deines Kindes untersucht. Die Teilnahme ist freiwillig, und es ist wichtig zu wissen, dass es dein Körper und deine Entscheidung ist.
Bei der Fehlbildungsuntersuchung wird unter anderem der voraussichtliche Geburtstermin bestätigt (auch wenn dieser natürlich keine Garantie dafür ist, dass dein Baby genau an diesem Tag kommt!). Für viele ist diese Information jedoch hilfreich, um ihre Elternzeit und Hebammenbesuche besser zu planen. Zudem wird bei der Untersuchung die Lage der Plazenta überprüft, da eine Plazenta praevia (eine Plazenta, die den Muttermund bedeckt) Auswirkungen auf die Geburt haben kann. In den meisten Fällen verschiebt sich die Plazenta jedoch im Laufe der Schwangerschaft von selbst nach oben, sodass zunächst kein Grund zur Sorge besteht.
Ein wichtiger Bestandteil dieser Untersuchung ist die Überprüfung auf mögliche Fehlbildungen, was auch der ursprüngliche Grund für den Namen "Fehlbildungsultraschall" war, den viele noch heute verwenden. Es wird untersucht, ob Auffälligkeiten wie Spina bifida (offener Rücken) oder fehlende Organe vorliegen. Einige Fehlbildungen sind deutlich erkennbar, während andere, insbesondere bestimmte Herzfehler, schwerer zu entdecken sind.
Wie bei der Fruchtwasser- oder Chorionzottenuntersuchung ist es wichtig zu bedenken, dass auch die zweite Trimester-Untersuchung keine Garantie für ein völlig gesundes Baby bietet. Sie kann jedoch eine wertvolle Einschätzung darüber geben, ob alles normal aussieht. Falls – unerwartet - eine schwerwiegende Fehlbildung festgestellt wird, kann es vorteilhaft sein, dies frühzeitig zu wissen, da einige Babys direkt nach der Geburt medizinische Hilfe benötigen. In seltenen Fällen kann die Untersuchung sehr ernste Auffälligkeiten zeigen, und hier ist es wichtig, mit kompetenter und einfühlsamer Beratung abzuwägen, ob die Schwangerschaft fortgesetzt werden soll oder ob ein Schwangerschaftsabbruch in Betracht gezogen wird. Dies ist eine Entscheidung, die du für dich selbst treffen musst, wenn du überlegst, ob du die Untersuchung durchführen lassen möchtest oder nicht.
Versuche, dir nicht zu viele Sorgen über die Fehlbildungsuntersuchung zu machen. Glücklicherweise ist sie für die meisten werdenden Eltern eine schöne und emotionale Erfahrung, die einen bedeutenden Meilenstein in der Schwangerschaft markiert - denn du bist nun schon halbwegs auf dem Weg, dein Baby kennenzulernen!
Für viele Eltern ist dies auch eine besondere Untersuchung, da hier oft das Geschlecht des Babys bestimmt werden kann. Falls ihr es wissen möchtet, könnt ihr die Ultraschallhebamme freundlich bitten, darauf zu achten. Falls ihr es lieber nicht erfahren wollt, kann es sinnvoll sein, dies gleich zu Beginn der Untersuchung zu erwähnen.
